Verbundprojekt zur Züchtung von Erdbeeren mit besonders vielen sekundären Inhaltsstoffen
An der Technischen Universität München (TUM) arbeitet ein Team an der Züchtung von Erdbeeren, die eine besonders hohe Konzentration an sekundären Inhaltsstoffen enthalten sollen.
Wie die Hochschule mitteilte, wollen die Wissenschaftler rund um Professor Wilfried Schwab im Projekt FraGenomics zusammen mit spanischen und französischen Kollegen diejenigen Erdbeergene identifizieren, die die Produktion von Polyphenolen wie zum Beispiel Tanninen, Ligninen und Flavonoiden steuern. Das berichtet Agrar Europe (AgE). Darauf aufbauend könnten kurze Abschnitte der Erbinformationen als Marker eingesetzt werden, um die Gene in Früchten schnell zu finden und genreiche Individuen für die Zucht auszuwählen, zitiert AgE die TUM. Erste Forschungsergebnisse zum Polyphenolstoffwechsel von Erdbeeren wiesen allerdings darauf hin, dass es schwierig werden dürfte, den Gesamtgehalt dieser Stoffgruppe in den Früchten zu steigern. Messreihen hätten gezeigt, dass der Gesamtgehalt an Polyphenolen in allen Pflanzen etwa gleich hoch sei, das Verhältnis der Untergruppen von Pflanze zu Pflanze aber sehr stark schwanke. Ursache dafür sei vermutlich die gemeinsame Vorstufe, aus der die Untergruppen gebildet würden, erläuterte die Universität. Daher werde es durch züchterische Maßnahmen voraussichtlich einfacher gelingen, das Konzentrationsverhältnis zugunsten weniger Untergruppen zu verschieben. Weil darunter jedoch zum Beispiel die Druckfestigkeit der Erdbeeren leiden könnte, die unter anderem auf Lignin zurückgehe, verliere man das Ziel einer Erhöhung des Gesamtgehaltes an Polyphenolen nicht aus den Augen und führe weitere Stoffwechselanalysen durch. Für das Forschungsvorhaben stehen laut Hochschule in der Laufzeit zwischen 2009 und 2012 insgesamt 1,3 Mio Euro zur Verfügung, wovon mehr als 300.000 Euro das Bundesbildungsministerium trägt.

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