Viele Möglichkeiten, die Ernte zu vermarkten
Beim Verkauf der Ernte haben Landwirte mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten. Neben dem Landhändler werden Warenterminbörsen immer interessanter.
Grundsätzlich muss sich der Landwirt entscheiden, ob die Ware bei der Preisbildung mit im Spiel ist oder nicht. Möglichkeiten der Preisabsicherung gibt es dann mehrere.
Menge fix, Preise flexibel
Das klassische Modell ist der Warenkontrakt mit dem Landhandel. Dabei schließt der Landwirt einen Vorkontrakt über seine physische Ware mit dem Landhändler zu einem Festpreis ab. Ein weiteres Modell ist der Abschluss von Prämienkontrakten. Dabei macht der Landwirt einen Vertrag mit dem Landhändler über die Menge der physischen Ware. Der Preis allerdings leitet sich von der Börse ab und bleibt vorerst offen. Der größte Vorteil hier ist, dass die Preise flexibel sind. In einem bestimmten Zeitraum kann der Landwirt den Preis fix machen. "Dieses Modell machen mittlerweile Viele", berichtet der Marktexperte des Bayerischen Bauernverbands, Willhelm Zellner. Die Matif in Paris ist dabei immer die Basis für den Preis.
Preisabsicherung über Börsenkontrakte
Im Gegensatz zu den beiden anderen Varianten kann sich der Landwirt auch über Börsenkontrakte zwar den Preis absichern, die Ware aber noch nicht verkaufen. Die Preisabsicherung erfolgt über den Terminmarkt. "Der Vorteil ist auch hier die Flexibilität. Man kann zum Beispiel die Ware länger behalten oder vorher aussteigen. "In Zeiten, wo mit steigenden Preisen zu rechnen ist, ist dieses Modell nicht interessant. Wenn der Preis allerdings hoch ist, lohnt sich für die Landwirte diese Art der Preisabsicherung", erklärt Zellner.
Teilmengen absichern
"Grundsätzlich ist es nie verkehrt sich auch einen Teil der Menge jetzt abzusichern und den anderen Teil später, da man immer Ernteverluste einkalkulieren muss. Gefährlich ist es immer, wenn man zu 100 Prozent spekuliert", rät Willhem Zellner. Will der Landwirt an die Börse, kann er das über seinen Landhändler machen, oder er benötigt dafür entweder einen sogenannten Broker.
Neue Vermarktungsmodelle für die neue Ernte
Für die neue Ernte gibt es zwei weitere Modelle: Ein sogenanntes Mindest- und Prämienmodell wird vom Maschinenring und der BayWa angeboten. Dabei orientiert sich der Landwirt an den Notierungen der Warenterminbörsen und kann sich seinen Mindestpreis absichern. Wenn der Preis weiter steigt, kann er dennoch weiter davon profitieren. Ein bestimmter Betrag aber - der immer unterschiedlich ist - wird dabei von den Firmen einbehalten.
Nähere Informationen zu den neuen Vermarktungsmodellen finden Sie hier...
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