Getreideexportstopp offenbar bis Ende 2011 verlängert
In Russland zeichnet sich eine Verlängerung des Ausfuhrverbots für Getreide bis Ende dieses Jahres ab. In der Ukraine bleiben die Getreideexporte bis zum Ablauf des aktuellen Wirtschaftsjahres kontingentiert.
Wie der für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zuständige erste stellvertretende russische Ministerpräsident Viktor Subkow vergangene Woche mitteilte, dürfte selbst die Aussicht auf eine gute Getreideernte keine frühere Aufhebung des Exportstopps seines Landes rechtfertigen. Subkow erinnerte in diesem Zusammenhang an die Prognose für die Getreideernte 2010, die zunächst bei 90 Millionen Tonnen gelegen habe; tatsächlich seien jedoch nur knapp 61 Millionen Tonnen eingefahren worden. Zugleich stellte der Minister klar, dass er die Warnung der Russischen Getreideunion vor einem eventuellen Preisabsturz am Getreidemarkt nicht teile. Derzeit gingen die Getreidepreise fließend zurück, und diese Entwicklung sei zu erwarten gewesen. Mit 6.500 Rubel pro Tonne (162,73 Euro) bis 7.000 Rubel pro Tonne (175,25 Euro) seien die Preise in Russland momentan „weder zu hoch noch zu niedrig“ (100 Rubel = 2,5036 Euro).
Gemäß einer inzwischen von Ministerpräsident Wladimir Putin unterzeichneten Regierungsverordnung sollen bis zu 1,4 Millionen Tonnen Futterweizen und 982.000 Tonnen Futtergerste aus dem nationalen Getreideinterventionsfonds ohne Ausschreibungen unter den landwirtschaftlichen Produzenten verteilt werden, die in den von Marktdefiziten betroffenen Regionen wirtschaften. Die dafür festgelegten Verkaufspreise liegen inklusive Mehrwertsteuer bei 4.550 Rubel pro Tonne (113,91 Euro) für Futterweizen beziehungsweise 4.200 Rubel (105,15 Euro) für Futtergerste.
back to News