Info

resources:

www.proplanta.de/Agr...

Fachleute sehen keine Erklärung für Dioxin im Futter

Berlin - Fachleuten sind die aktuellen Dioxin-Funde in Tierfutter derzeit noch unerklärlich.

In dem Futter sind Fettsäuren enthalten, die nach Angaben des Futtermittelherstellers Harles & Jentzsch (Uetersen/Schleswig-Holstein) aus einer Biodiesel-Anlage der Petrotec AG im niedersächsischen Emden stammen sollen. Petrotec äußerte sich bislang nicht. Bei der Biodiesel-Produktion fallen Pflanzenreste an, die sich verfüttern lassen.
 
Experten zufolge entsteht Dioxin normalerweise nicht bei der Herstellung des Pflanzenkraftstoffs. «Wie da Dioxin hineinkommt, ist mir unerklärlich», sagte der Bioenergie-Experte der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, Dietmar Kemnitz, am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

Bei der regulären Herstellung von Biodiesel würden die für die Entstehung von Dioxin notwendigen Temperaturen gar nicht erreicht. Auch das Element Chlor, das bei der Dioxin-Entstehung eine Rolle spiele, habe nichts mit dem Biodiesel-Prozess zu tun.

Dieter Bockey von der Union für Oel und Proteinpflanzen vermutet, dass das pflanzliche Öl, das für Futter genutzt wurde, durch Erdöl oder Produkte daraus verunreinigt wurde. Das Dioxin sei wohl «von außen eingetragen», vermutete er am Montag. Seine landwirtschaftliche Organisation vertritt Produzenten von Ölpflanzen.

Biodiesel wird entweder direkt aus ölhaltigen Pflanzen gepresst - etwa Raps oder Soja - oder durch die Wiederaufbereitung von alten Speiseölen gewonnen, zum Beispiel aus Frittierfett. (dpa)
back to News