Kartoffelernte 2010 auf historischem Tief
Schwerin - Anbau und Ernte von Kartoffeln erfolgten in diesem Jahr unter komplizierten Witterungsbed
ach Mitteilung des Statistischen Amtes erstreckte sich der Anbau landesweit auf nur noch 13 600 Hektar. Da auch die Ertragsleistungen mit 312,5 Dezitonnen pro Hektar weit unter dem mehrjährigen Durchschnitt blieben, belief sich die Gesamterntemenge auf lediglich 424.700 Tonnen und war damit in Mecklenburg-Vorpommern die niedrigste seit 1994.
Erste Anbauabsichten im Frühjahr verhießen eine Kartoffelfläche von deutlich über 17.000 Hektar. Damit wäre der Flächenrückgang der vergangenen Jahre gestoppt worden. Jedoch führten vielerorts keinesfalls optimale Witterungsbedingungen während der Pflanzzeit zu einer Einschränkung der geplanten Flächen. Dadurch lag der Anbau mit nunmehr insgesamt nur noch 13.600 Hektar im Land sogar unter der bisher kleinsten Fläche von knapp 14.300 Hektar im Jahr 2009.
Im weiteren Vegetationsverlauf bewirkten ein kaltes Frühjahr und teils extreme Vorsommertrockenheit eine zögerliche Entwicklung der Pflanzen. Künstliche Beregnung in dieser Wachstumsphase führte kaum zum erhofften Ertragszuwachs. Die Knollen blieben relativ klein. Die spät begonnene Ernte musste wegen ergiebiger Niederschläge häufig unterbrochen werden. Der endgültige Ertrag 2010 erreichte im Landesdurchschnitt 312,5 Dezitonnen pro Hektar und verfehlte damit das Mittel der vergangenen sechs Jahre von 374,0 Dezitonnen pro Hektar erheblich. Zwar waren auch in diesem Jahr Spitzenerträge von rund 500 Dezitonnen pro Hektar zu beobachten, aber in stärkerem Maße als in anderen Jahren geringe Hektarleistungen von weniger als 200 Dezitonnen.
Die Anbaueinschränkung einerseits und der niedrige Ertrag andererseits trugen dazu bei, dass die Gesamternte an Kartoffeln mit 424.700 Tonnen die geringste seit 1994 war. Sie blieb um mehr als ein Viertel sowohl unter dem mehrjährigen Durchschnitt als auch unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Im Ländervergleich, in Auswertung vorläufiger Angaben, belegt Mecklenburg-Vorpommern nach der Anbaufläche auch 2010 den vierten Platz (Niedersachsen: 111.100 Hektar, Bayern: 43.800 Hektar, Nordrhein-Westfalen: 31.600 Hektar, Sachsen-Anhalt: 12.600 Hektar; zum Vergleich Deutschland: 255.200 Hektar). Ertragsseitig jedoch nimmt Mecklenburg-Vorpommern den letzten Platz ein (zum Vergleich Nordrhein-Westfalen: 473,5 Dezitonnen pro Hektar; Deutschland: 400,0 Dezitonnen pro Hektar).
Vom Rückgang bei der Erzeugung von Kartoffeln gegenüber 2009 ist nicht nur Mecklenburg-Vorpommern betroffen. Bundesweit verringerte sich die Anbaufläche um 3 Prozent, der Ertrag ging um fast 10 Prozent zurück und die Erntemenge sogar um 13 Prozent. (StatA MV)
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