Grünkohl: Deftiges Gemüse hat jetzt Hochkonjunktur
Oldenburg - Kälte macht den Braun-, Blätter- bzw. Winterkohl zur Delikatesse.Er schmeckt angenehm würzig, süßlich herb und erst dann richtig gut, wenn er in der Kälte gestanden hat.
Die Rede ist vom Grünkohl, dessen Ernte jetzt begonnen hat. Das auch Braun-, Blätter-, Winterkohl oder humorvoll „Oldenburger Palme" genannte Gemüse erfreut sich wachsender Beliebtheit, was sich auch in der Anbaustatistik widerspiegelt. Die Grünkohlfläche nahm nach Informationen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in den letzten Jahren kontinuierlich zu und erreichte 2008 bundesweit mit 1.150 Hektar (ha) und in Niedersachsen mit gut 500 ha den bisherigen Höchststand. In 2009 ging die Anbaufläche wieder leicht zurück (Bund: knapp 950 ha, Niedersachsen: 400 ha).
Die Ernte kann beginnen, wenn sich der Kohl durch niedrige Nachttemperaturen auf den Winter eingestellt hat. Auch Frost bis acht Grad unter Null kann er problemlos überstehen, was eine Ernte von Ende Oktober bis in den Februar hinein erlaubt. Frischware wird fast ausschließlich von Hand geerntet und zu 70 Prozent im Dezember verkauft. Grünkohl für die Tiefkühl- und Konservenindustrie wird überwiegend maschinell als „Mähkohl" geerntet.
Die Kälte macht den Grünkohl erst zur Delikatesse. Sie wandelt die in den Blättern enthaltene Stärke in Zucker um und lockert das Zellgewebe, was das Gemüse bekömmlicher macht. Dafür reichen bereits einige Tage mit niedrigen Temperaturen, Frost ist nicht unbedingt erforderlich.
In der Küche ist der Grünkohl hochgeschätzt. Er ist kalorienarm und reich an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Erst deftige Beilagen wie Pinkel oder Mettwurst machen ihn zur Kalorienbombe. Doch genau so liebt man den Grünkohl in Norddeutschland, wo er eine lange Tradition hat und oft krönender Abschluss einer winterlichen Boßeltour oder eines Spaziergangs im Schnee ist. (lwk-ns)
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