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Der NRW-Milchmarkt in der ersten Jahreshälfte 2010

Gronau - Auf der Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. in der Molkerei Söbbeke erläuterte der Geschäftsführer, Dr. Rudolf Schmidt, die Lage auf dem NRW-Milchmarkt.
 

Durch den Rückzug der EU aus der Marktregulierung ist der Milchmarkt wesentlich volatiler geworden. Dies haben die Milcherzeuger in den letzten Jahren leidvoll erfahren. Nun zeigt sich der Markt aber von seiner positiven Seite. Ein Nachfrageanstieg auf der Verbraucherseite und steigende Exportraten in EU- und Drittländer lassen die Branchenvertreter auf eine insgesamt positive Halbjahres-Bewertung schließen. Eine Fortdauer der guten Marktphase und ein weiteres Anziehen der Preise sei zu erwarten.

Durch diese positive Marktentwicklung ist der NRW-Auszahlungspreis von 25,23 Cent im Vergleichszeitraum 2009 (Januar - April) auf derzeit 26,62 Cent um 5,1 % angestiegen. Zwar ist für die Erzeuger eine wirtschaftliche Milcherzeugung dadurch noch immer nicht möglich, die derzeitigen Markttendenzen lassen jedoch eine weitere positive Marktentwicklung erwarten. In Konsequenz wird sich die dringend notwendige Verbesserung der Milchpreise weiter fortsetzen. Die Molkereien verzeichnen momentan Zuwächse beim Export. Ferner konnten Erlösverbesserungen gegenüber dem Handel umgesetzt werden, allerdings nicht ausreichend in allen Produktsegmenten. Bei der für den NRW-Markt bedeutenden Trinkmilch ist ein weiteres Anheben der Preise nötig und möglich. Die stabile und positive Marktentwicklung wird auch nicht durch die derzeitige Freigabe der EUInterventionsbestände gefährdet. Unterschiedlich haben sich die volatilen Märkte für Handel und Verbraucher ausgewirkt. Während der Handel seine Handelsspanne durchaus ausweiten konnte, reagieren Verbraucher trotz eines leichten Anstiegs der Preise nicht mit Kaufzurückhaltung.

Die Erzeugung von Biomilch und daraus veredelten Milcherzeugnissen ist in NRW - analog zur Situation in Deutschland insgesamt - ein Nischensegment. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob die aktuellen Nachfragezuwächse, insbesondere im Bio-Trinkmilchbereich, dauerhaft zu einer Belebung des Biomilchmarktes beitragen werden. Das grundsätzlich hervorragende Image von Milch- und Milchprodukten bietet anscheinend dem Verbraucher im Bereich Milch weniger Anreiz, Bioprodukte zu kaufen als in anderen Biomarktsegmenten. Denn nur rund 2 % der gesamten Milcherzeugung wird als Biomilch erzeugt und verarbeitet. Dieser Anteil bringt jedoch im Vergleich zu anderen Bio-Warengruppen höhere Umsätze. Der Biomarkt insgesamt ist, z. B. gemessen an Verkaufsflächen und Produktvielfalt, im Handel deutlich gewachsen. Mittlerweile gibt es für die meisten Produkte ein Bio-Pendant. Über Handelsmarken - insbesondere im Discounter - werden die größten Mengen umgesetzt. Da der Biomarkt, so Paul Söbbeke, den gleichen Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist wie der konventionelle, greift auch hier der Aufwärtstrend: Positive Markttendenzen im konventionellen Bereich bedeuten auch positive Impulse für den Biomarkt. (milch.nrw)
Agrar-Landwirtschaft
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