Rübenproduzenten kämpfen gegen Agrarfreihandel
Bern - Die Schweizer Rübenproduzenten ziehen eine insgesamt positive Bilanz über das letzte Rübenjahr und wollen sich weiterhin gegen den Freihandel engagieren.
Nach der Rekordernte von 2009 sei die in der Branche beschlossene Senkung der Produktionsquoten für den einzelnen Produzenten zwar schmerzhaft, aber sinnvoll, sagte Samuel Keiser, Präsident des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) an der Delegiertenversammlung vom dritten März 2010 in Bern. Die Neuorientierung am Markt ohne Bundesbeiträge sei für die ZAF ein "Kraftakt", bei den Termingeschäften im Zuckermarkt seien geschickte Verhandlungen gefragt, das habe die ZAF bisher gut gemeistert.
Die Zusammenarbeit zwischen den Produzenten und der ZAF sei gut, auf das Branchenabkommen zu den Preisen und Übernahmebedingungen habe man sich in nützlicher Frist einigen können. Die neue Gewinnbeteiligung der Rübenpflanzer am ZAF-Gewinn vor Abschreibungen und Steuern (EBITDA) sei ein gutes Modell, die Produzenten müssten aber noch Vertrauen dazu fassen. Mehr Sorgen macht den Rübenbauern die Agrarpolitik.
Der Entscheid des Bundesrates, den Zahlungsrahmen um zwei Jahre unverändert zu verlängern, sei zwar erfreulich, er gebe den Bauern etwas Zeit zum Durchatmen, sagte Keiser. Doch mit der langfristigen Strategie des Agrarfreihandels könne man nicht einverstanden sein. Der SVZ sei deshalb auch Gründungsmitglied der Schweizerischen Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS), die gegen ein Agrarfreihandelsabkommen kämpft. (lid)

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