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Erhoffter Schweinepreisanstieg bleibt aus

Berlin/Wien - Der europäische Schlachtschweinemarkt präsentiert sich derzeit uneinheitlich. Große Nachfrage besteht in Polen: Deutschlands Schweinefleisch-Lieferungen stiegen im ersten Quartal um 52 Prozent.
 

Nachdem deutsche Erzeuger in der vergangenen Woche aufgrund des knappen Angebotes an schlachtreifen Tieren auf steigende Preise gehofft hatten, mussten sie sich letztendlich mit einer unveränderten Notierung zufriedengeben. Angesichts schlechter Marge bei den Fleischverkäufen und Klagen der Schlachtunternehmen ließ sich keine Verbesserung durchsetzen. Diesem Beispiel folgten die Notierungen in den Niederlanden, in Belgien und Österreich, teilt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit.

Tendenz zur Schwäche zeigten die Preise in Frankreich, Dänemark, Großbritannien und Schweden. Daraus resultierend liegen die korrigierten Notierungen in Deutschland, Niederlande und Frankreich auf etwa einem Niveau. Das bedeutet, dass Frankreich den Preisabstand aus der Vorwoche nicht halten konnte. Auch Spanien bekam den Druck der nordeuropäischen Schlachtunternehmen zu spüren und die Schlachthäuser reduzierten ihre Aktivität. Die Urlaubssaison und das florierende spanische Exportgeschäft führten jedoch auf der iberischen Halbinsel zu einem moderaten Preisanstieg.

Aufgrund der weiter knappen Stückzahlen an lebenden Schweinen geht die ISN von mindestens stabilen Preisen aus. Wenn die angekündigte Wetterverbesserung tatsächlich eintritt, könnte das Fleischgeschäft den nötigen Impuls erhalten und den Preis anziehen lassen. Darüber hinaus kehren etwa in Deutschland bereits erste Urlauber zurück und kurbeln den inländischen Fleischkonsum an.

Polen importiert mehr Schweinefleisch

Aufgrund stark rückläufiger Produktion und großer Nachfrage steigen die polnischen Schweinefleischimporte mit beachtlichem Tempo weiter, berichtet der Verband der deutschen Fleischwirtschaft (VDF). Mit insgesamt 119.300 Tonnen wurden im ersten Quartal 2009 rund 38 Prozent mehr Schweinefleisch eingeführt als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Lieferungen aus Deutschland stiegen dabei um 52 Prozent auf insgesamt 41.000 Tonnen. Damit wurde Dänemark vom Platz eins der Hauptlieferländer verdrängt. Zwei Drittel aller polnischen Importe wurden aus Deutschland und Dänemark geliefert. Auch die sonstigen Lieferanten verzeichneten deutliche Zuwächse.

Die polnischen Schweinefleischexporte sind dagegen stark rückläufig. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sind die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel zurückgegangen. Die stärksten Rückgänge wurden bei Lieferungen in andere EU-Länder (Deutschland -39 Prozent, Litauen -65 Prozent, Tschechien -17 Prozent) verzeichnet. (aiz)
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